Bei einer Steuerhinterziehung handelt es sich um ein schwerwiegendes Thema, dessen Begehen mit nicht geringen Strafen geahndet wird und sowohl national als auch auf internationaler Ebene von großer Bedeutung ist.

Internationale Steuerhinterziehung

Unter diesen Begriff werden Fälle gefasst, in denen die rechtlichen Vorgaben einzelner Länder mit dem Ziel genutzt werden, auf nicht legaler Art und Weise zur Zahlung einer möglichst geringen Menge an Steuern verpflichtet zu werden und darüberhinausgehende steuerliche Verpflichtungen zu vermeiden, wodurch ein Verstoß gegen die im Heimatland geltenden Regeln begründet wird. Möglich ist das etwa schlichtweg durch die Nichtangabe von Einkünften, darüber hinaus aber auch durch Verbuchung der Gewinne in Ländern mit geringen und Verluste in Ländern mit hohen Steuern. Zudem werden ungewollte Zahlungspflichten mit Hilfe sogenannter „Steuerparadiese“ durch das Deponieren der Konten im Ausland umgangen, konkreter in Ländern, die ein hohes Maß an Vertraulichkeit aufweisen und keine oder lediglich eine geringe Steuerbelastung erheben.

 

Die drohenden Strafen

Bei internationaler Steuerhinterziehung können dem Täter sowohl in dem Land, in dem die Steuern zurückgehalten werden, als auch in dem Land, in dem die entsprechenden Steuern zu zahlen wären, Strafen drohen. Diese können durch eine Nachzahlung der entsprechenden Summe inklusive etwaiger angefallener Zinsen geltend gemacht werden oder im Rahmen einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren, bei Vorliegen besonders schwerer Fälle sogar bis 10 Jahren, geahndet werden.

 

Schutz vor Strafverfolgung durch private Steuerzahler und Unternehmen

  • Beachten der Bedingungen, Verschaffen eines Überblicks: Sowohl bei privaten Steuerzahlern als auch Unternehmen sollten alle relevanten Vorgaben und Bedingungen durchwegs beachtet und befolgt werden, um sich vor einer Strafverfolgung aus Gründen internationaler Steuerhinterziehung zu schützen und Strafen zu vermeiden. Somit ist ratsam, sich stets einen Überblick zu verschaffen bezüglich der sich möglicherweise unterscheidenden internationalen Vorschriften um etwaige Differenzen sowohl zu kennen, als auch im Rahmen der Steuererklärung zu berücksichtigen.

 

  • Konsultation von Experten: Da eine Steuererklärung und Steuerhinterziehung bereits im nationalen Kontext einige Unklarheiten verursachen kann, die möglicherweise durch das Hinzukommen internationaler Aspekte verstärkt werden, bietet es sich stets an, diesen durch die Konsultation eines Steuerberaters oder das Aufsuchen anwaltlicher Unterstützung entgegenzuwirken, da durch deren Arbeitserfahrung und Fachwissen eine wertvolle Unterstützung und Hilfe angeboten werden kann.

 

  • Vermeidung von Konten im Ausland: Grundsätzlich ist das Anlegen von Geld im Ausland nicht gesetzlich verboten. Aufgrund zahlreicher sich unterscheidende Bedingungen ist ein dahingehender Verzicht jedoch oftmals die beste Lösung um Missverständnisse zu vermeiden und nicht mit dem Vorwurf einer vorsätzlichen oder leichtfertigen Steuerhinterziehung konfrontiert zu werden.

 

Für eine individuelle Unterstützung wenden Sie sich gerne an unser Team.

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Steuerstrafrecht im Unternehmen: Risiken und Präventionsstrategien (Stand Oktober 2025)

Was sind die Folgen von Steuerhinterziehung? Strafen und rechtliche Konsequenzen im Überblick (Stand Oktober 2025)

Die Steuerhinterziehung

Von einer Steuerhinterziehung wird gesprochen, wenn eine inkorrekte oder unvollständige Steuererklärung abgegeben wurde mit dem Ergebnis der Erlangung eines nicht gerechtfertigten Steuervorteils oder einer Steuerverkürzung. Erreicht werden kann das insbesondere durch das grundsätzliche Verschweigen von Einkünften, das Einbehalten weiterer steuerlich erheblicher Tatsachen oder das Vorlegen unechter Belege.

Die Nachzahlung

Im Rahmen der zu erwartenden Konsequenzen ist zunächst eine Zahlungsaufforderung bezüglich der durch die Steuerhinterziehung eingesparten Summe zu erwarten, die im Rahmen einer Nachzahlung beglichen werden muss. Zusätzlich zu diesem Anspruch kommen Hinterziehungszinsen hinzu, die in Höhe von 0,5 % für jeden Monat der Hinterziehung anzusetzen sind.

Die Strafen

Neben den die hinterzogenen Steuern direkt betreffenden Folgen besteht stets die Möglichkeit, eine Steuerhinterziehung in strafrechtlicher Hinsicht zu ahnden, was in Form einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe geschehen kann.

  • Einstellung des Verfahrens: Ist die Schuld des Täters als unerheblich einzustufen, etwa aufgrund einer geringen Höhe an hinterzogenen Steuern, so wird zumeist keine Geldstrafe verhängt, sondern das Verfahren gegen Einhalten entsprechender Auflagen eingestellt. Häufig handelt es sich hierbei um Geldauflagen, die nach der Höhe der hinterzogenen Steuern bemessen wird.

 

  • Geldstrafe: Eine Geldstrafe wird in der Regel verhängt, wenn die hinterzogene Summe bis zu 50.000 € beträgt. Als Folge davon ist der Täter verpflichtet, eine konkret festgelegte Anzahl an Tagessätzen zu begleichen, wobei einer am monatlichen Nettogehalt des Täters, das durch 30 zu teilen ist, bemessen wird.

 

  • Freiheitsstrafe: Das Gericht wird in den Fällen eine Freiheitsstrafe aussprechen, in denen sich die Steuerhinterziehung über einen Betrag erstreckt, der 50.000 € übersteigt. Bezüglich des auszusprechenden Strafmaßes wird im Regelfall auf eine zu verbüßende Haftzeit von bis zu 5 Jahren zurückgegriffen, die unter bestimmten Voraussetzungen und Einhalten konkreter Bedingungen zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Liegt ein besonders schwerer Fall vor, so kann das Strafmaß dagegen sogar zwischen 6 Monaten und 10 Jahren liegen. Beträgt die hinterzogene Summe 1 Millionen € oder darüber, so ist eine Aussetzung der Freiheitsstrafe zur Bewährung grundsätzlich nicht möglich.

Die leichtfertige Steuerverkürzung, § 378 AO

Kann nachgewiesen werden, dass die entsprechenden steuerlich relevanten Angaben ohne Absicht unwahr oder unvollständig angegeben wurden, dann stellt das lediglich eine Ordnungswidrigkeit dar, die dem Täter dennoch eine Zahlungspflicht bezüglich einer Geldbuße in Höhe von bis zu 50.000 € auferlegen kann. Dies kann allerdings umgangen werden, indem vor der Kenntniserlangung von dem entsprechenden eingeleiteten Verfahren eine Berichtigung der unwahren oder unvollständigen Angaben erfolgt oder der Täter, wenn die Verkürzungen bereits eingetreten und die Vorteile erlangt sind, diese innerhalb der bestimmten Frist entrichtet.

Die Selbstanzeige

Um eine Milderung der Strafen zu erwirken und womöglich eine Straffreiheit zu erreichen, sollte die Möglichkeit einer Selbstanzeige vor dem zuständigen Finanzamt in Betracht gezogen und wahrgenommen werden. Um zu dem erwünschten Ergebnis zu kommen ist hierbei jedoch auch hier unter anderem erforderlich, dass das vor der Entdeckung der Straftat geschieht, unbeachtlich dessen, ob diese nur teilweise oder bereits ganz erfolgt ist.

 

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Steuerstrafrecht im Unternehmen: Risiken und Präventionsstrategien (Stand Oktober 2025)

Steuerstrafrecht und Selbstanzeige: Wann ist es sinnvoll, sich selbst anzuzeigen? (Stand Oktober 2025)

Das Steuerstrafrecht

Das Steuerstrafrecht stellt einen bedeutenden Bereich dar, der nicht leichtfertig hingenommen werden darf, da eine Missachtung der Voraussetzungen zu einer Ahndung mit empfindlichen Geld- und Haftstrafen führen kann. Es umfasst diejenigen strafrechtlichen Normen, die die Bedingungen und Folgen einer steuerrechtlichen Straftat zum Gegenstand haben.

Die Risiken für Unternehmen

  • Nicht nachvollziehbare Steuererklärung: Auf die Steuererklärung direkt bezogen ist nicht nur von großer Bedeutung, das Vorliegen und die Vollständigkeit der einzelnen Angaben im Blick zu behalten und eine Unterschlagung derer zu unterlassen, sondern auch, für deren rechtzeitige und umfassende Abgabe Sorge zu tragen. Ist dem nicht so, dann kann das die Vermutung einer Steuerhinterziehung durch die Finanzbehörde entstehen lassen.

 

  • Ausnutzen von Gestaltungsmöglichkeiten in nicht zugelassenem Rahmen: Um die auferlegte Steuerlast zu senken, bestehen verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. Während diese unter Beachtung bestimmter Bedingungen legal sind, können sie dennoch bei deren Missachtung eine strafrechtliche Verfolgung nach sich ziehen, wenn sie ausschließlich zur beabsichtigten Vermeidung der Zahlung von Steuern herangezogen wurden.

 

  • Fehlerhafte Buchführung: Durch eine Buchführung, in der nicht wahre oder nicht vollständige, steuerrechtlich relevante Tatsachen aufgeführt werden, kann ein Verdacht der Steuerhinterziehung entstehen.

 Die Präventionsstrategien

  • Fortbildungen: Insbesondere alle Mitarbeitenden, die unmittelbar mit den Finanzen und der Buchhaltung des Unternehmens betraut sind, sollten wiederkehrend in den entsprechenden steuerrechtlichen Bereichen geschult werden. Hierdurch lassen sich Fehler vermeiden, sowie ein grundlegendes Verständnis der entsprechenden Risiken gefördert werden.

 

  • Konsultation einer Steuerberatung: Auch durch Inanspruchnahme einer Steuerberatung kann einem Vorwurf der Steuerhinterziehung durch deren sachkundige Hilfe und Unterstützung, unter Berücksichtigung der aktuellen steuerrechtlichen Regelungen, entgangen werden.

 

  • Selbstanzeige: Liegen dennoch Fehler in der Steuererklärung vor, so sollte nicht vor diesem Schritt gezögert werden. Insbesondere, da ein solches Vorgehen unter Umständen eine Strafmilderung oder sogar eine Straffreiheit nach sich ziehen kann, wenn die Selbstanzeige erfolgt, bevor die zuständige Finanzbehörde selbst die Ermittlungen hierzu aufnimmt.

 

  • Tax-Compliance-Management-System: Hierunter ist ein System zu verstehen, das bei Verwendung im Unternehmen Unterstützung und Kontrolle bei steuerlichen Fragen und dem Wahren entsprechender Voraussetzungen bietet.

 

  • Überblick und Überprüfung: Die grundlegendste Präventionsstrategie besteht darin, stets einen Überblick zu bewahren über alle wesentlichen Aspekte und stets sorgfältig alle Angaben in der Steuererklärung weiterzugeben. Auch sollte eine regelmäßige Überprüfung der Erklärung und aller entsprechenden Unterlagen stattfinden, um Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden.

 

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Steuerstrafrecht und Selbstanzeige: Wann ist es sinnvoll, sich selbst anzuzeigen? (Stand Oktober 2025)

Steuerstrafrecht: Was passiert bei Steuerhinterziehung und wie Sie sich schützen können (Stand Oktober 2025)

Sieht man sich dem Vorwurf gegenüber, eine Steuerhinterziehung begangen zu haben, so stellt die Möglichkeit einer Selbstanzeige eine durchaus ernstzunehmende Lösung dar, um den drohenden Geld- und Haftstrafen entgegenzuwirken. Doch in welchen Situationen ein solches Vorgehen tatsächlich als sinnvoll zu beurteilen ist, wird nachfolgend erläutert.

1. Die Selbstanzeige, § 371 AO

Um eine solche handelt es sich, wenn es zu einer Steuerhinterziehung gekommen ist, und dies der entsprechenden zuständigen Behörde durch die steuerpflichtige Person selbst angezeigt wurde. Werden bestimmte Bedingungen gewahrt und Voraussetzungen erfüllt, so kann eine Selbstanzeige zu einer Strafmilderung oder gar einer Straffreiheit führen. Insbesondere sind unter diese Erfordernisse zu fassen:

  • Berichtigung aller unwahren weitergegebenen Angaben
  • Eine fristgerechte Nachzahlung der Steuern inklusive angefallener Zinsen
  • Es ist noch keine ganze oder teilweise Entdeckung der Tat durch das Finanzamt gegeben
  • Die zu Unrecht erlangte Steuerverkürzung beträgt unter 25.000€

2. Wann ist diese sinnvoll?

  • Der Finanzbehörde zuvorkommen: Sind Anhaltspunkte erkennbar, dass zeitnah eine Steuerprüfung durch das Finanzamt eingeleitet und durchgeführt werden soll, so stellt eine Selbstanzeige eine Möglichkeit dar, dieser zuvor zu kommen. Im Ergebnis kann eine Selbstanzeige, unter Wahrung weiterer Voraussetzungen, zu einer Strafmilderung oder Straffreiheit führen, wenn die vorliegende Straftat noch nicht ganz oder teilweise aufgedeckt wurde.

 

  • Die Tat ist noch nicht verjährt: Strafrechtlich ist der Verjährungszeitraum für eine einfache Steuerhinterziehung bei 5 Jahren anzusetzen, wobei sich dieser in besonders schweren Fällen bis zu 10 Jahren erstreckt. Liegen je nach Fall diese Zeiträume bereits zurück, so ist nicht zu einer Selbstanzeige zu raten, da eine etwaige Straftat bereits nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden kann.

 

  • Entdecken der unbeabsichtigten Steuerhinterziehung: Ist es zu einer Steuerhinterziehung gekommen, ohne dass dies beabsichtigt und bewusst war, so ist stets ratsam, eine Selbstanzeige durchzuführen, um die ungewollt vorliegenden Fehler schnellstmöglich zu beheben und bestehende Missverständnisse aufzulösen.

 

  • Korrekte und vollständige Selbstanzeige: Der Weg einer Selbstanzeige sollte lediglich dann gewählt werden, wenn eine solche im Anschluss ausführlich, umfassend und der Wahrheit entsprechend vorgenommen wird. Bei anderweitigem nachfolgenden Handeln besteht das Risiko, dass deren Unwirksamkeit festgestellt wird und, völlig gegenteilig zu dem gewünschten Ergebnis, weitere strafrechtliche Folgen begründet werden.

 

3. Fazit

In einer Selbstanzeige wird die Möglichkeit begründet, infolge einer Steuerhinterziehung eine Strafmilderung oder eine Straffreiheit zu erwirken. Dennoch ist dieser Weg nicht immer ratsam und sollte aufgrund zahlreicher zu beachtenden Aspekte lediglich nach Absprache und mit anwaltlichem Beistand in Erwägung gezogen werden.

 

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Steuerstrafrecht: Was passiert bei Steuerhinterziehung und wie Sie sich schützen können (Stand Oktober 2025)

Schenkungssteuer sparen: 5 wichtige Tipps für eine steueroptimierte Vermögensübertragung (Stand September 2025)

Das Begehen einer Steuerhinterziehung, sei es bewusst oder unbeabsichtigt, kann für die Beteiligten unangenehme und durchaus ernstzunehmende Folgen mit sich bringen. Dennoch bestehen einige Möglichkeiten, sich vor ihr zu schützen.

 

1. Die Steuerhinterziehung

Liegt ein vorsätzlich erzielter, ungerechtfertigt erlangter Steuervorteil vor, so wird von einer Steuerhinterziehung gesprochen. Dieser Vorteil kann im Rahmen der Steuererklärung insbesondere durch das Weiterreichen unvollständiger oder unwahrer Angaben erlangt werden, sowie durch das allgemeine Vorenthalten steuerlich relevanter Tatsachen.

 

2. Die Strafen

Die Verwirklichung des Straftatbestands der vorsätzlichen Steuerhinterziehung kann nach § 370 AO mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren geahndet werden, wobei bei Vorliegen besonders schwerer Fälle der Haftrahmen sogar zwischen 6 Monaten und 10 Jahren anzusetzen ist. Darüber hinaus sind die hinterzogene Summe, sowie die angefallenen Zinsen zu begleichen.

 

3. So können Sie sich schützen

  • Gewissenhafte Steuererklärung: Es sollte sichergestellt und regelmäßig überprüft werden, dass alle Angaben, die im Rahmen der Steuererklärung weitergereicht werden, vollständig sind und der Wahrheit entsprechen.

 

  • Ausführliche Dokumentation: Auch bezüglich bereits abgegebenen Steuererklärungen ist es ratsam, die relevanten Unterlagen und Belege weiterhin aufzubewahren. Diese können bei im Nachhinein entstandenen Missverständnissen oder einer Steuerprüfung als Beweis herangezogen werden.

 

  • Überblick über die Fristen: Ein Verdacht des Versuchs einer Steuerhinterziehung, der ebenfalls rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen würde, kann unter Umständen bereits dann begründet werden, wenn die Steuererklärung schlichtweg nicht im vorgegebenen Rahmen eingereicht wurde.

 

  • Konsultation einer fachkundigen Person: bei einer Steuerhinterziehung handelt es sich um eine Straftat, die nicht leichtfertig hingenommen werden sollte. Deswegen ist das zeitnahe Zurückgreifen auf die Unterstützung und das Fachwissen von Anwälten oder Steuerberatern stets zu empfehlen, mit denen unter Wahren und Berücksichtigung aktueller steuerrechtlicher Regelungen, die nächsten Schritte festgelegt werden können.

 

  • Selbstanzeige: Im Rahmen dieser Beratung sollte auch die Möglichkeit einer Selbstanzeige in Betracht gezogen werden. Wenn die vorgegebenen Rahmenbedingungen erfüllt sind, insbesondere eine Anzeige vor ganz oder teilweiser Entdeckung der Tat durch die Behörden, kann eine solche zu einer Strafmilderung oder sogar einer Straffreiheit führen.

 

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Schenkungssteuer sparen: 5 wichtige Tipps für eine steueroptimierte Vermögensübertragung (Stand September 2025)

Internationale Steuerplanung: So optimieren Sie ihre Steuerstrategie über Grenzen hinweg (Stand September 2025)

  1. Freibeträge optimal nutzen

Jede Schenkung unterliegt in Deutschland der Schenkungssteuer – allerdings nur, wenn bestimmte Freibeträge überschritten werden. Diese Freibeträge hängen vom Verwandtschaftsgrad ab:

  • Ehepartner/Lebenspartner: 500.000 €
  • Kinder: 400.000 €
  • Enkel (wenn Eltern noch leben): 200.000 €
  • Enkel (wenn Eltern verstorben): 400.000 €
  • Andere Personen (z. B. Freunde): 20.000 €

Tipp: Da sich die Freibeträge alle 10 Jahre erneut nutzen lassen, empfiehlt es sich, Vermögen frühzeitig und in Etappen zu übertragen – etwa durch wiederkehrende Schenkungen.

 

  1. Immobilien steuerfrei übertragen – mit Nießbrauchsvorbehalt

Wer eine Immobilie verschenkt, kann deren steuerlichen Wert deutlich reduzieren, wenn er sich ein sogenanntes Nießbrauchrecht vorbehält – also das Recht, die Immobilie weiterhin selbst zu nutzen oder zu vermieten.

Das hat zwei Vorteile:

  • Steuerliche Bewertung: Der Wert der Immobilie reduziert sich um den Wert des Nießbrauchs
  • Lebenslange Kontrolle: Der Schenkende bleibt wirtschaftlich abgesichert
  • Beispiel: Wird eine vermietete Immobilie mit Nießbrauch verschenkt, mindert sich die Bemessungsgrundlage für die Schenkungssteuer – oft deutlich unterhalb des Freibetrags

 

  1. Frühzeitig planen – auch mit kleinen Beträgen

Nicht nur große Vermögenswerte lohnen sich für eine Schenkung. Auch regelmäßige kleinere Beträge (z. B. an Kinder oder Enkel) können über Jahre hinweg steuerfrei übertragen werden, sofern sie unterhalb des Freibetrags bleiben.

Tipp: Nutzen Sie z. B. monatliche oder jährliche Überweisungen auf Sparpläne oder Depots für Kinder oder Enkel, um diese Vermögen innerhalb der Freibeträge langfristig aufzubauen.

 

  1. Steuerfreier Hausrat und persönliche Gegenstände

Nicht alles was verschenkt wird, muss versteuert werden. Für Hausrat (z. B. Kleidung) gilt, sofern der Beschenkte zur Steuerklasse I gehört (z. B. Kinder oder Ehepartner), ein zusätzlicher Freibetrag von 41.000 €, für andere bewegliche Gegenstände weitere 12.000 €. Für Personen aus weiteren Steuerklassen gilt ein Freibetrag von zusammengefasst 12.000 €.

Tipp: Diese Zusatzfreibeträge werden häufig übersehen, bieten aber Spielraum für wertvolle Geschenke.

 

  1. Familiengesellschaften und Stiftungen clever nutzen

Wer große Vermögen, insbesondere Unternehmensanteile, weitergeben möchte, kann dies steueroptimiert über eine Familiengesellschaft oder eine Stiftung tun:

  • Familiengesellschaften: ermöglichen eine schrittweise Übertragung von Vermögen mit Einflussnahme durch den Schenker
  • Stiftungen: bieten langfristige Kontrolle und steuerliche Vorteile, insbesondere bei gemeinnützigen Zwecken

Hinweis: Diese Modelle sind komplex und sollten mit einem Steuerberater oder Fachanwalt geplant werden.

 

Fazit: Langfristige Planung zahlt sich aus

Wer frühzeitig plant und die gesetzlichen Möglichkeiten geschickt nutzt, kann erhebliche Beträge an Schenkungssteuer sparen. Besonders die Kombination aus Freibeträgen, Nießbrauchmodellen und regelmäßigen Schenkungen eröffnet viel Spielraum für eine steueroptimierte Vermögensübertragung.

Denken Sie daran: Jede Vermögenssituation ist individuell. Ein Gespräch mit einem Steuerberater oder Fachanwalt ist deshalb unerlässlich, um die beste Lösung für Ihre persönlichen Ziele zu finden.

Tipp zum Schluss: Dokumentieren Sie jede Schenkung sauber – inklusive Schenkungsvertrag, Überweisungsbelegen und ggf. Meldung beim Finanzamt – so vermeiden Sie spätere Probleme oder Nachfragen.

 

Für eine individuelle Beratung und Vertretung wenden Sie sich gerne an unser Team der Kanzlei Hufnagel.

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Internationale Steuerplanung: So optimieren Sie ihre Steuerstrategie über Grenzen hinweg (Stand September 2025)

Wie internationales Steuerrecht ihre Erbschafts- und Schenkungssteuer beeinflusst (Stand September 2025)

In einer globalisierten Welt mit grenzüberschreitenden Geschäftsmodellen und digitalen Einkommensquellen gewinnt die internationale Steuerplanung zunehmend an Bedeutung – nicht nur für Großkonzerne, sondern auch für mittelständische Unternehmen, Freiberufler und Investoren. Wer grenzüberschreitend tätig ist, sollte seine Steuerstrategie regelmäßig überprüfen, um Risiken zu vermeiden und legale Vorteile zu nutzen.

 

1. Was ist internationale Steuerplanung?

Internationale Steuerplanung beschreibt die gezielte Gestaltung wirtschaftlicher Aktivitäten und Strukturen über Ländergrenzen hinweg, um steuerliche Belastungen zu minimieren – unter Einhaltung aller geltenden Gesetze. Dies kann durch Standortwahl, Holdingstrukturen, Nutzung von Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) und gezielte Gewinnverlagerung geschehen.

Ziel ist dabei die rechtssichere Optimierung der Steuerlast.

 

2. Grundpfeiler der internationalen Steuerstrategie

a) Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) nutzen

Doppelbesteuerungsabkommen verhindern, dass Einkünfte doppelt – also im Wohnsitzland und im Quellenstaat – besteuert werden. Deutschland hat eine Vielzahl solcher Abkommen. Eine gezielte Planung kann sicherstellen, dass Einkünfte im Staat mit der günstigeren Steuerregelung versteuert werden.

 

b) Rechtsformwahl und Holdingstruktur

Internationale Holdings, z. B. mit Sitz in Ländern wie den Niederlanden oder Luxemburg, können steuerliche Vorteile bieten – etwa durch niedrigere Körperschaftssteuern oder günstige Regelungen für Dividenden.

 

c) Verrechnungspreise

Bei Transaktionen zwischen verbundenen Unternehmen in verschiedenen Ländern ist die Preisgestaltung (Transfer Pricing) zentral. Diese muss dem Fremdvergleichsgrundsatz entsprechen. Hier drohen bei unsachgemäßer Anwendung hohe Nachzahlungen und Strafen.

 

d) CFC-Regeln (Controlled Foreign Corporations)

Viele Länder – auch Deutschland – haben Regeln eingeführt, die verhindern sollen, dass Einkünfte in Niedrigsteuerländer verlagert werden. Solche Regelungen greifen bei „Zwischengesellschaften“ und können zu einer Hinzurechnungsbesteuerung führen.

 

3. Risiken und Fallstricke

Internationale Steuerplanung ist komplex und fehleranfällig. Risiken bestehen u. a. in:

  • Unklaren oder sich ändernden Gesetzeslagen
  • Strafzahlungen bei Verstößen gegen Verrechnungspreisvorgaben
  • Nicht oder falsch angewendeten DBA
  • Imageverlust bei aggressiver Steuerplanung

Eine umfassende Beratung durch Steuerexperten ist daher unerlässlich.

 

4. Möglichkeiten für eine effektive Steuerstrategie

  • Regelmäßige Standortanalyse: Wo werden Gewinne erzielt und wo fällt Steuer an? Welche Standorte sind langfristig steuerlich attraktiv?
  • Dokumentation sichern: Verrechnungspreise, Gewinnverlagerungen und steuerliche Planungen müssen sauber dokumentiert sein
  • Compliance-Check: Alle internationalen Regelungen, inklusive Anti-Missbrauchsvorschriften, sollten eingehalten werden
  • Zusammenarbeit mit lokalen Beratern: Kenntnisse über nationale Sonderregelungen sind entscheidend

 

Fazit: Internationale Steuerplanung – strategisch, legal, nachhaltig

Internationale Steuerplanung ist kein bloßes Steuervermeidungsinstrument, sondern ein komplexes, strategisches Element moderner Unternehmensführung. Wer grenzüberschreitend agiert, muss sich mit den steuerlichen Rahmenbedingungen in verschiedenen Ländern auskennen und diese optimal aufeinander abstimmen.

Professionelle Planung, rechtskonforme Strukturen und eine gute Dokumentation schaffen nicht nur steuerliche Vorteile, sondern auch Sicherheit im internationalen Wettbewerb. Unternehmen wie auch Privatpersonen mit internationalem Einkommensbezug sind daher gut beraten, ihre Steuerstrategie regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

 

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Wie internationales Steuerrecht ihre Erbschafts- und Schenkungssteuer beeinflusst (Stand September 2025)

Doppelbesteuerung in der Praxis: Wie sie Ihre Steuerlast bei grenzüberschreitenden Zahlungen minimieren (Stand September 2025)

Die Globalisierung macht auch vor der Vermögensnachfolge nicht halt. Immer häufiger leben Angehörige verschiedener Generationen in unterschiedlichen Ländern oder besitzen Vermögenswerte im Ausland. Doch was viele nicht bedenken: Internationale Verflechtungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Erbschafts- und Schenkungssteuer. Dieser Beitrag beleuchtet, wie das internationale Steuerrecht die Besteuerung von Erbschaften und Schenkungen beeinflusst – und worauf Sie achten sollten.

 

Grundprinzipien der Erbschaft- und Schenkungssteuer

In vielen Ländern unterliegen Erbschaften und Schenkungen einer eigenen Steuer. In Deutschland etwa wird die Erbschafts- und Schenkungssteuer auf Grundlage des Erbschaftsteuer- und Schenkungssteuergesetzes (ErbStG) erhoben. Die Steuerhöhe richtet sich nach dem Verwandtschaftsgrad sowie dem Wert des übertragenen Vermögens.

 

Steuerpflichtigkeit ergibt sich grundsätzlich dann, wenn der Wohnsitz oder gewöhnliche Aufenthalt des Erblassers/Schenkers oder Erben/Beschenkten in Deutschland war bzw. ist.

 

Internationale Aspekte: Wann greift welches Steuerrecht?

Sobald mindestens eine beteiligte Person oder ein Vermögenswert außerhalb Deutschlands liegt, kommen internationale Regelungen ins Spiel. Die wichtigsten Einflussfaktoren sind:

 

a) Wohnsitz und Staatsangehörigkeit

Eine Steuerpflicht kann sich aus dem Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland ergeben.

 

b) Belegenheit des Vermögens

Immobilien und bestimmte Vermögenswerte werden häufig dort besteuert, wo sie sich befinden.

 

c) Doppelbesteuerung

Es kann passieren, dass sowohl das Wohnsitzland als auch das weitere Land Steuern auf dieselbe Schenkung oder Erbschaft erheben. Um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden, gibt es zwei Hauptlösungen:

  • Doppelbesteuerungsabkommen (DBA): Diese Abkommen regeln, welches Land in welchen Fällen besteuern darf.
  • Anrechnungsmethode: Gibt es kein DBA, kann unter Umständen die im Ausland gezahlte Steuer auf die deutsche Steuer angerechnet werden (§ 21 ErbStG).

 

Steuerplanung und Gestaltungsmöglichkeiten

Bei grenzüberschreitenden Vermögensübertragungen sollte frühzeitig steuerliche Beratung eingeholt werden. Gestaltungsmöglichkeiten umfassen:

  • Schenkung zu Lebzeiten statt Erbschaft, um Freibeträge, die in verschiedenen Ländern unterschiedlich ausfallen können, mehrfach zu nutzen
  • Nutzung von DBA-Regelungen, um Steuerbelastung zu optimieren
  • Rechtsformwahl und Strukturierung von Vermögen, z. B. durch Stiftungen (Vorsicht: steuerlich komplex!)

 

Fazit

Internationale Erbschaften und Schenkungen sind steuerlich komplex und bergen das Risiko der Doppelbesteuerung. Unterschiedliche nationale Regelungen, Wohnsitzverlagerungen und internationale Vermögenswerte können zu unerwarteten Steuerfolgen führen. Wer Vermögen international weitergeben möchte, sei es durch Erbschaft oder Schenkung, sollte unbedingt frühzeitig professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Nur so lassen sich böse Überraschungen vermeiden und die Steuerlast möglicherweise deutlich reduzieren.

 

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Doppelbesteuerung in der Praxis: Wie sie Ihre Steuerlast bei grenzüberschreitenden Zahlungen minimieren (Stand September 2025)

Doppelbesteuerung im internationalen Steuerrecht: Was Sie über Steuervorteile wissen sollten (Stand September 2025)

Grenzüberschreitende Geschäftstätigkeiten sind heute für viele Unternehmen und Selbstständige Alltag. Dabei stellen sich häufig steuerliche Fragen – insbesondere dann, wenn Einkünfte in mehreren Ländern besteuert werden. Ein zentrales Problem ist dabei die Doppelbesteuerung. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Doppelbesteuerung bedeutet, wie sie entsteht und wie Sie Ihre Steuerlast mithilfe von Doppelbesteuerungsabkommen (DBAs) und anderen Regelungen wirksam minimieren können.

 

  1. Was bedeutet Doppelbesteuerung?

Doppelbesteuerung liegt vor, wenn ein Steuerpflichtiger für denselben Steuergegenstand (z. B. Einkommen, Gewinne) in zwei oder mehr Staaten steuerpflichtig ist. Das kann beispielsweise passieren, wenn:

  • eine Person in einem Land lebt, aber in einem anderen arbeitet
  • ein Unternehmen Geschäftsbeziehungen in mehreren Ländern unterhält
  • Kapitalanlagen oder Immobilien im Ausland gehalten werden

In solchen Fällen könnten mehrere Staaten Anspruch auf Besteuerung erheben – das führt ohne Regelungen zu einer doppelten oder gar mehrfachen steuerlichen Belastung.

 

  1. Formen der Doppelbesteuerung

Man unterscheidet zwei Hauptarten:

  • Juristische Doppelbesteuerung: Derselbe Steuerpflichtige wird für dieselbe Einkunftsquelle in mehreren Ländern besteuert.
  • Wirtschaftliche Doppelbesteuerung: Zwei unterschiedliche Personen (z. B. Mutter- und Tochtergesellschaft) werden für denselben wirtschaftlichen Vorgang besteuert.

 

  1. Ursachen der Doppelbesteuerung

Doppelbesteuerung entsteht in der Regel durch Überschneidungen in den nationalen Steuergesetzen. Zwei Hauptprinzipien führen häufig zu Konflikten:

  • Wohnsitzprinzip: Ein Staat besteuert das weltweite Einkommen seiner Steuerinländer
  • Quellenprinzip: Ein Staat besteuert Einkommen, das in seinem Gebiet erzielt wurde – unabhängig vom Wohnsitz des Steuerpflichtigen

Kollidieren diese Prinzipien, besteht das Risiko der doppelten Belastung.

 

  1. Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) – das wichtigste Instrument

Ein Doppelbesteuerungsabkommen ist ein bilateraler Vertrag zwischen zwei Staaten. Ziel ist es, die Doppelbesteuerung zu vermeiden oder zu mindern. Deutschland hat derzeit mit vielen Staaten ein solches Abkommen geschlossen.

 

DBA regeln unter anderem:

  • Welcher Staat das Besteuerungsrecht für bestimmte Einkünfte hat (z. B. bei Arbeitslohn, Unternehmensgewinnen, Dividenden, Zinsen, Renten).
  • Wie eine Doppelbesteuerung vermieden wird, z. B. durch:
  • Freistellungsmethode: Der Wohnsitzstaat besteuert bestimmte ausländische Einkünfte nicht
  • Anrechnungsmethode: Der Wohnsitzstaat besteuert zwar die Einkünfte, rechnet aber die im Quellenstaat gezahlte Steuer an

 

  1. Praktische Maßnahmen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung

a) Prüfen Sie das DBA

Nutzen Sie offizielle Quellen (z. B. das Bundesfinanzministerium), um herauszufinden, ob ein DBA besteht und welche Regeln gelten.

b) Vermeiden Sie unnötige Quellensteuern

Durch Einreichen bestimmter Formulare (z. B. „Ansässigkeitsbescheinigung“) kann die Quellensteuer oft schon im Vorfeld reduziert oder vermieden werden.

c) Sorgfältige Dokumentation

Bei Betriebsstätten, Dienstreisen oder Lizenzzahlungen ist eine genaue Dokumentation entscheidend, um dem Finanzamt gegenüber die tatsächlichen Gegebenheiten nachzuweisen.

d) Steuerliche Beratung einholen

Die steuerliche Behandlung grenzüberschreitender Vorgänge ist komplex – eine spezialisierte Beratung hilft, Fehler zu vermeiden und Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen.

 

  1. Sonderfall: Digitale Dienstleistungen & Lizenzgebühren

Gerade bei digitalen Leistungen (z. B. Software-as-a-Service, Lizenzen, Werbung) kommt es häufig zu Abgrenzungsfragen: Liegt eine Betriebsstätte vor? Wo entsteht die Steuerpflicht? Hier sind neben dem DBA auch EU-Vorgaben und nationale Regelungen relevant.

 

Fazit: Doppelbesteuerung vermeiden – mit System

Doppelbesteuerung kann erhebliche finanzielle Folgen haben – muss aber nicht sein. Wer frühzeitig prüft, welche Abkommen gelten, welche Dokumente nötig sind und wie man grenzüberschreitende Zahlungen steuerlich optimiert, kann seine Steuerlast oft deutlich senken. Besonders für Unternehmen und Selbstständige mit internationalem Bezug ist die aktive Steuerplanung kein Luxus, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit.

Tipp: Beziehen Sie steuerliche Beratung mit grenzüberschreitendem Fokus frühzeitig ein – schon bei der Vertragsgestaltung oder Standortwahl kann das entscheidende Vorteile bringen.

 

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Doppelbesteuerung im internationalen Steuerrecht: Was Sie über Steuervorteile wissen sollten (Stand September 2025)

Schenkungssteuer bei Kindern und Ehepartnern: Wie sie die Freibeträge richtig nutzen (Stand September 2025)

In einer zunehmend globalisierten Welt sind immer mehr Menschen und Unternehmen grenzüberschreitend tätig. Ob Arbeitnehmer, die im Ausland arbeiten, oder Unternehmen mit internationalem Geschäft – sie alle können mit einem steuerlichen Problem konfrontiert werden: der Doppelbesteuerung. Doch was bedeutet das konkret? Welche Regelungen greifen? Und wie können Betroffene Steuervorteile nutzen? Dieser Beitrag gibt einen Überblick über das Thema Doppelbesteuerung im internationalen Steuerrecht und zeigt, welche Rechte und Möglichkeiten bestehen.

  1. Was ist Doppelbesteuerung?

Doppelbesteuerung liegt vor, wenn ein Steuerpflichtiger für denselben Steuergegenstand (z. B. Einkommen, Gewinne) in zwei oder mehr Staaten steuerpflichtig ist. Das kann beispielsweise passieren, wenn:

  • eine Person in einem Land lebt, aber in einem anderen arbeitet
  • ein Unternehmen Geschäftsbeziehungen in mehreren Ländern unterhält
  • Kapitalanlagen oder Immobilien im Ausland gehalten werden

In solchen Fällen könnten mehrere Staaten Anspruch auf Besteuerung erheben – das führt ohne Regelungen zu einer doppelten oder gar mehrfachen steuerlichen Belastung.

  1. Die Rolle von Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)

Ein Doppelbesteuerungsabkommen ist ein bilateraler Vertrag zwischen zwei Staaten. Ziel ist es, die Doppelbesteuerung zu vermeiden oder zu mindern. Deutschland hat derzeit mit vielen Staaten ein solches Abkommen geschlossen.

DBA regeln unter anderem, welcher Staat das Besteuerungsrecht für bestimmte Einkünfte hat (z. B. bei Arbeitslohn, Unternehmensgewinnen, Dividenden, Zinsen, Renten).

Die Doppelbesteuerungsabkommen bieten in der Praxis mehrere Schutzmechanismen:

  • Zuweisung von Besteuerungsrechten: Das DBA legt genau fest, welcher Staat für welche Einkunftsart das vorrangige Besteuerungsrecht hat. Dadurch werden Konflikte minimiert
  • Vermeidung von Doppelbesteuerung: Die Staaten verpflichten sich, auf bestimmte Einkünfte zu verzichten oder bereits gezahlte Steuern anzurechnen
  • Verständigungsverfahren: Kommt es trotz DBA zu Meinungsverschiedenheiten oder Doppelbesteuerung, können die betroffenen Staaten ein Verständigungsverfahren einleiten und gemeinsam eine Lösung finden
  • Transparenz und Rechtssicherheit: DBA sorgen für klar definierte Regeln und geben Steuerpflichtigen und Unternehmen Planungssicherheit für grenzüberschreitende Aktivitäten.
  1. Methoden zur Vermeidung der Doppelbesteuerung

In den meisten Abkommen kommen zwei Methoden zur Anwendung:

  • Freistellungsmethode

Dabei verzichtet der Wohnsitzstaat auf eine Besteuerung bestimmter ausländischer Einkünfte, wenn diese im Quellenstaat bereits besteuert wurden.

  • Anrechnungsmethode

Der Wohnsitzstaat besteuert zwar die Einkünfte, rechnet aber die im Quellenstaat gezahlte Steuer an.

  1. Welche Steuervorteile können sich ergeben?

Eine clevere Nutzung von DBAs kann zu Steuervorteilen führen:

  • Vermeidung doppelter Steuerlast: Durch korrekte Anwendung der DBA-Regelungen lässt sich eine Überbesteuerung verhindern
  • Steueroptimierung: Unternehmen können durch gezielte Standortwahl oder Gestaltung von Lieferketten steuerlich profitieren – natürlich im rechtlichen Rahmen
  • Ausnutzung von Steuerfreibeträgen: In manchen Ländern gelten niedrigere Freibeträge oder günstigere Steuersätze, was sich unter Umständen vorteilhaft auswirken kann
  • Günstigere Quellensteuer auf Dividenden oder Zinsen: Durch das Vorlegen von Ansässigkeitsbescheinigungen kann die Quellensteuer im Ausland reduziert werden
  1. Was Sie in der Praxis beachten sollten
  • DBA prüfen: Informieren Sie sich, ob zwischen Ihrem Wohnsitz- und Tätigkeitsland ein DBA besteht und welche Regelungen gelten
  • Dokumentation: Bewahren Sie Belege und Nachweise gut auf, insbesondere Steuerbescheide aus dem Ausland
  • Ansässigkeitsbescheinigung: Diese wird oft benötigt, um Steuervorteile im Ausland geltend zu machen
  • Steuerexperten einschalten: Internationale Sachverhalte sind komplex. Ein spezialisierter Experte hilft bei der optimalen Gestaltung und bei der Vermeidung von Fehlern

Fazit

Die Doppelbesteuerung ist ein zentrales Thema im internationalen Steuerrecht – insbesondere für international tätige Personen und Unternehmen. Dank zahlreicher Doppelbesteuerungsabkommen können viele Fälle jedoch steuerlich günstig gelöst werden. Wer die rechtlichen Rahmenbedingungen kennt und frühzeitig plant, kann nicht nur Doppelbesteuerung vermeiden, sondern auch Steuervorteile nutzen. Dabei lohnt sich eine professionelle Beratung, um die komplexen Regelungen richtig zu deuten und rechtssicher anzuwenden.

 

Für eine individuelle Beratung und Unterstützung wenden Sie sich gerne an unser Team.

Weitere Infos zum Steuerrecht: https://www.kanzlei-hufnagel.de/service/steuerrecht/

Weitere Blogbeiträge:

Doppelbesteuerung vermeiden: Wie sie ihre internationalen Einkünfte richtig versteuern (Stand September 2025)

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